- Holzverflüssigung
- Holzverflüssigung,modernes Verfahren der thermochemischen Konvertierung von Holz durch Schnellpyrolyse (Flash-Pyrolyse) zu überwiegend flüssigen Produkten (etwa 75 % Öl, bezogen auf trockenes Holz, 10 % Kohle, 15 % Gas). Voraussetzungen zur Gewinnung hoher Flüssigausbeuten sind die schnelle Aufheizung der Holzpartikel (bis 10 000 ºC/minimal), kurze Gasverweilzeiten im Reaktor (1 s) und schnelles Abkühlen (Quenchen) der Produkte, um Sekundärreaktionen zu vermeiden. Verfahrenstechnisch wird die Schnellpyrolyse durch Einsatz von Reaktoren mit stationärer oder zirkulierender Wirbelschicht umgesetzt. Das flüssige Produkt enthält 15 bis 20 % Wasser, das sich von der organischen Phase nicht trennt. Es kann zu Heizzwecken in Kesseln oder in stationären Dieselmotoren zur Stromerzeugung direkt verbrannt werden. Die chemische Nutzung umfasst die Fraktionierung in eine wässrige und eine organische Phase. Die wässrige Phase kann als Flüssigraucharoma eingesetzt werden, die organische Phase möglicherweise als Leimkomponente in Holzwerkstoffen. Einzelprodukte in den Ölen mit hohen Ausbeuten und großer Bedeutung sind Lävoglucosan (Anhydroglucose), Hydroxyacetaldehyd sowie einige Phenole.
Universal-Lexikon. 2012.